Regenwasser für Familien zur Trinkwasserversorgung

Das ist kein Schreibfehler. Im Westen Kenias ist das keine Zumutung. Regenwasser ist keimarm. Viele Familien leben auf hohen Hügeln weit oberhalb des Dorfmittelpunktes. Wir erreichen sie nicht mit dem Quellwasserprojekt im Tal.

Eine Frauendelegation besucht uns. Sie wählen zunächst eine Sprecherin. Ihr tragen die anderen Frauen die persönliche Not ihrer Familie vor. Dann fasst die Sprecherin das Gehörte in der Stammessprache Pokot vor. Martin übersetzt von Pokot auf Englisch.
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Es ist immer das Gleiche: Die Frauen laufen nach wie vor weite Strecken, um in Bodenmulden nach trübem Sickerwasser zu graben. Die Familien leiden an Wassermangel und Krankheiten.
Als wir einige von ihnen am nächsten Tag besuchen, sind wir von der Armut tief betroffen. Die Hütten haben meistens keine Türen, sondern einfach Löcher in der Lehmwand. Hier sehen wir in das Schlafzimmer von Familie Cheponyorio. Das Bett ist selbst gebaut. Als Matratze dient ein Pappkarton. Das Ehepaar hat aus bräunlichem Wasser für die Muzungus (Weiße) einen schwarzen Tee gekocht. Wir wollen höflich ablehnen, aber Martin macht uns klar, dass diese Familie alles dafür gegeben hat, den Muzungus (Weißen) ihre Gastfreundschaft zu erweisen. Noch nie hatten sie Besuch von einem Muzungu. Wir trinken den Tee. Es geht gut aus.
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Gemeinsam beschließen wir, für die Familien Regenrinnen für ihre Dächer und 1000 Liter Regenwassertonnen zu finanzieren.

3 Monate später hat der Lastwagen auf dem Marktplatz die ersten 20 Regenwassertonnen und Rinnen abgeladen.
Die Ankunft wird mit einem Fest gefeiert.
Das untere Bild zeigt dankbare Frauen während der letzten Anlieferung im Dezember 2013.
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Nach der Materialausgabe läuft eine stolze Karawane von Tonnenträgern die Dorfstraße hinab nach Hause.
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2 Wochen später erreichen uns Bilder dankbarer Familien mit ihrer installierten Regentonne.
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Das zweitletzte Bild zeigt Lokudon Ngolekou und seine Frau Chepochepkai mit ihren Kindern Michael Phukat, Simion Pkemoi, Milka Chemtai, Emmanuel Mngetich und Jackline Cheptoo. Als wir sie bei unserem letzten Besuch in Tamugh besuchten, schenkten sie uns zum Dank eines ihrer vier Hühner:
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(Wir übergaben das schöne Tier später einer Witwe, die bisher nur einen Hahn besaß.)

Der Erfolg: In den letzten drei Jahren haben wir insgesamt 146 Familien mit Regenrinnen und einem Regenwassertank für ihr bereits vorhandenes Blechdach versorgt.

Die Herausforderung:
210 Familien wollen wir noch mit einem 4.000 Liter Tank im Rahmen unseres Projektes zur Sammlung von Regenwasser ausstatten.
Pro Familie benötigen wir hierfür 340 €.