Lions Club

Der Flyer zur Vorstellung des Projektes auf dem Jahreskongress der deutschen Lions in Kiel 2019: Kongress-Motto: “Wasser ist Leben“.
Die Deligierten wählten unser Projekt zum Sieger aus 30 vorgestellten Angeboten.

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Informationen zur Lions Club Kooperation

Der 5. März 2015 sollte sich für unser Projekt als ein Glückstag herausstellen. Für diesen Abend hatten wir eine Einladung im Lions Club Rüsselsheim Cosmopolitan angenommen, um unser Projekt vorzustellen.
Nach der Vorführung unseres Projektfilms waren die Mitglieder des Lions Clubs tief beeindruckt von dem was sie gesehen hatten. Die private Initiative, mit der von Rüsselsheim aus die Lebensbedingungen eines Dorfes in Ostafrika nachhaltig verändert werden, passte perfekt zum Motto der Internationalen Organisation der Lions Clubs: “We serve“ 

Der Service Club hatte einige Zeit vorher sein letztes internationales Hilfsprojekt erfolgreich beendet: Den Bau von 6 Mädchenschulen und eines Ausbildungszentrums in Afghanistan. Initiiert und geleitet von den Lions Mitgliedern Dr. Jana und Dr. Kamal Eslam.
Der Club war auf der Suche nach einem neuen internationalen Projekt. So trafen wir zu einem perfekten Zeitpunkt aufeinander. Wir wurden Mitglieder des Clubs und lernten dort hoch engagierte Menschen kennen, die ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gesellschaft stellen – auf lokaler wie auf internationaler Ebene.
Mit finanziellen Zuwendungen des Lions Clubs Rüsselsheim Cosmopolitan als auch privaten Spenden einzelner Mitglieder konnten wir in Tamugh unser Hausbauprogramm für die ärmsten Familien des Dorfes fortsetzen.
Unser Lions Freund Dr. Kamal Eslam bewarb unser Projekt im Kabinett des Lions Distriktes 111-MS (Südhessen, Rheinland-Pfalz, Saarland). Nach einer Präsentation in der Distriktversammlung wurde unser Projekt zum neuen internationalen Förderprojekt des Distriktes gewählt. Zuvor hatte der Distrikt einen Solartiefbrunnen in Äthiopien finanziert, mit dem für 10.000 Menschen eine sichere Trinkwasserversorgung und Unterstützung des Lebensmittelanbaus realisiert wurde.

Der 1. Lions Humanitarian Grant für unser Projekt (2018 – 2021)
Mit tatkräftiger Unterstützung durch Distrikt-Governor Lutz Schwalbach aus Trier stellten wir bei der Lions Clubs International Foundation (LCIF) in USA einen Förderantrag für die Massnahmen unseres Hilfsprojektes in Tamugh. Im Januar 2018 erhielten wir eine Zusage über 79.800 US Dollar. Dafür muss der Lions-Distrikt Geldmittel in gleicher Höhe aufbringen. Durch zahlreiche Vorstellungen des Projektes im Distrikt, das hohe Engagement der involvierten Lions Mitglieder und Zuspendungen von außerhalb der Lions Organisation konnte dieses Ziel Anfang 2018 erreicht werden.

Mit den nun zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln können wir für verschiedene Dorteile von Tamugh 12 Tiefbrunnen für die Trinkwasserversorgung sowie 33 Toilettenanlagen bauen. Damit erhalten einige hundert Menschen einen Zugang zu sauberem und ausreichendem Wasser für die Ernährung, Körperpflege und Bewässerung eines Gartens.    
Auch wenn die genannten Beträge sehr eindrucksvoll erscheinen, so sind wir doch weiterhin für jede zusätzliche Spende dankbar. Denn auch nach Realisierung der Tiefbrunnen und der Toilettenanlagen leben immer noch rund 300 Familien in Tamugh in kleinen Rundhütten ohne dichtes Dach und ohne Trinkwasser an ihrem Wohnplatz. Wir wollen sie nicht als Minderheit in einer prekären Situation zurücklassen, während ihren Nachbarfamilien geholfen wurde.
Eine Beschreibung unseres Hausbauprogramms, für das wir weiterhin auf Zuspendungen angewiesen sind, finden Sie unter “Direkte Hilfe für Witwen, Waisen und arme Familien“.  

Während unserer 4. Projektreise im September 2017 besuchten wir den Lions Club Kitale in Westkenia. Es ist der geografisch nächstliegende Club zu Tamugh (80km Entfernung). Der LC Kitale wird die Realisierung der beschriebenen Projektmaßnahmen in Zukunft unterstützen. Unser lokaler Projektpartner Martin Komongiro wurde in Würdigung seines langjährigen Engagements für die Verbesserung der Lebensbedingungen in seinem Heimatdorf Tamugh in den Lions Club Kitale als Mitglied aufgenommen. Das folgende Bild zeigt die Präsidentin des LC Kitale Eunice Bosibori mit Martin bei der Aufnahmezeremonie.

Die Lions Teilnehmer unserer letzten Projektreise auf dem Dach des Yomo Kenyatta Centers in Nairobi:

Dr. Paul und Bianca Reuter, Anne und Martin Komongiro, Uta und Ulrich Rein

Der Lions Club Kitale fragte uns im Oktober 2018 an, ob wir die Hilfsaktion des Clubs zur Behandlung von Menschen mit grauem Star unterstützen könnten. Nahezu kein Einwohner in der ländlichen Region von West Kenia, in der auch Tamugh liegt, verfügt über eine Krankenversicherung oder hat Zugang zu einem Augenarzt.
Viele Menschen leiden durch die Mangelernährung an grauem Star, darunter bereits Kinder. Der Austausch der Augenlinse kostet rund 45 Euro, das kann aber niemand bezahlen. Die private Spende von Günter Stein aus Rüsselsheim haben wir auf einen Betrag von 450 Euro aufgestockt. Damit konnten wir gemeinsam 10 betroffene Menschen vom grauen Star befreien und ihnen das Augenlicht zurückgeben.
In Entwicklungsländern ist das nicht nur eine Befreiung von der Behinderung, sondern versetzt die geheilten Menschen wieder in die Lage, sich selbst zu ernähren. Es gibt in den meisten Entwicklungsländern keine Sozialfürsorge für Behinderte. Die Betroffenen sind darauf angewiesen von Familienagehörigen mit versorgt zu werden oder sie sitzen als Bettler an den Straßenrändern.
Der einzige Augenarzt im Nordwesten Kenias ist Mitglied des Lions Club Kitale. Der Club hat hat vom 8. bis 12. Oktober 2018 den Transport von 884 Menschen mit Augenproblemen aus einem Umkreis von rund 100km in das Krankenhaus von Kitale organisert. 107 Menschen konnten mit dieser Aktion vom grauen Star befreit werden.

Der 2. Lions Matching Grant für unser Projekt (2022 – 2023)
Der große Erfolg unseres Projektes veranlasste führende Mitglieder aus dem Kabinett unseres Lions Distriktes 111MS (Rheinland-Pfalz, Saarland, Südhessen) eine Fortführung des 1. Grants vorzuschlagen, um die Anzahl der Menschen im Projektgebiet, die ihr Wasser immer noch aus schlammigen, selbst gegrabenen Bodenlöchern schürfen, so weit wie irgend möglich zu reduzieren. 
Nach einem mehrmonatigen Spendenmarathon standen insgesamt mehr als 153.000 € zur Verfügung. Die größten Beiträge kamen von Lions International LCIF mit ca. 76.070 $, der Merck Family Foundation Darmstadt mit 36.136 € und den Lions Clubs Dresden Centrum und Kusel mit je 10.000 €. Doch auch viele private Personen von innerhalb und außerhalb der Lions Organisation haben zu diesem überwältigenden Ergebnis beigetragen.
Zwischen Januar 2022 und Juli 2023 konnten wir so weitere 27 Trinkwasserbrunnen realisieren, und für die nächsten 14.600 Menschen ihren Lebenswunsch Nr. 1 erfüllen: Zugang zu sauberem Trinkwasser. 
Die Mehrzahl der Brunnen wurden an oder in der Nähe von Schulen realisiert, sodass auch tausende Kinder davon befreit werden konnten, morgens vor dem Unterricht in schlammigen Bodensenken nach Wasser zu graben und dieses zur Schule zu tragen. Dort wurde es mühsam auf offenen Holzfeuern abgekocht, um pathogene Keime zu reduzieren.
Mit jedem neu erstellten Brunnen ist die Anzahl der Typhuserkrankungen in der Bevölkerung und der durch Verdaungskrankheiten versäumten Unterrichtsstunden an den Schulen zurückgegangen.
Aus den oben genannten Zahlen kann ermittelt werden, dass diese humanitäre Hilfeleistung mit nicht mehr als 11 € / Kopf mit höchster Effizienz realisiert werden konnte.

Ein Bericht zu diesem Projekt folgt.