Direkte Hilfe für Witwen, Waisen und arme Familien

In Tamugh gibt es eine ganze Reihe extrem armer Menschen, deren Situation man stellvertretend am Schicksal dieser beiden Frauen verstehen kann.
Das erste Bild zeigt Chepeitui Sekwang mit ihren Kindern, das zweite Bild Pauline Lomwai.
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Nach dem Malariatod ihrer Männer versuchen sie ihre Kinder und sich selbst mit Holzsammeln und Almosen ihrer Verwandten und Nachbarn durchzubringen. Die Schuluniform und die Schulgebühren (umgerechnet 18€/Jahr) können sie nicht bezahlen, so dass keines der Kinder die Schule besucht. Die Grasdächer ihrer Lehmhütten lecken während der Regenzeit. Mit den Grasdächern können sie kein Regenwasser zum Trinken, für die Körperpflege und zur Bewässerung eines Gemüsegartens sammeln. Die Ernährungslage ist schlecht. Ohne Regenwasserbevorratung bleibt ein eigener Garten ein unerfüllter Traum.
Mit dem Partnerschaftsprojekt erhält Martin Komongiro die Geldmittel, um für die betroffenen Familien ein neues Haus mit dichtem Blechdach zu bauen. Das Holz für die Wände und den Lehm für das Ausfüllen des Fachwerks sammeln die Familien vor Baubeginn in der Natur. Mit dem Blech für das Dach erhalten die Familien auch einen 5000 L Regenwassertank, der an das Dach angeschlossen wird. Damit haben sie erstmals ganzjährig Trink- und Gießwasser an ihrer Wohnstätte zur Verfügung und müssen nicht mehr im Boden danach graben und das Wasser über weite Strecken nach Hause tragen. Die eingesparte Zeit können sie nun in die Anlage und Bewirtschaftung eines Gemüsegartens investieren, wofür sie von uns Schutzdraht, Pflanzensamen und eine Gießkanne erhalten. Dazu gehört auch das Material zum Bau eines Hühnerstalls. Aus dem Verkauf von Eiern und Hühnern können sie zukünftig ein kleines Einkommen generieren. Das soll sie langfristig in die Lage versetzen, den Schulbesuch ihrer  Kinder zu finanzieren.
Der Erfolg: Bis Februar 2023 sind für 152 Witwen und mittellose Familien die neuen Häuser aufgebaut worden. Die folgenden Bilder zeigen den Beginn des Aufbaus mit der Montage der dichten Blechdächer. Auf dem rechten Bild grüßt Chepeitui Sekwang mit ihren beiden ältesten Kindern. Mit Fertigstellung der neuen Hütten erfolgt auch die Installation des Regenwassertanks. Ihren Gemüsegarten und Hühnerstall legen die Frauen dann selbstständig an.
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Auch für Pauline Lomwai beginnt mit dem Aufbau einer neuen Hütte mit dichtem Blechdach ein neues Leben. Das linke Bild zeigt das Aufbaubauprinzip der traditionellen Holz-Lehm-Bauweise. Rechts sehen wir den aktuellem Baufortschritt mit montiertem Blechdach.
Das untere linke Bild zeigt Pauline und ihre älteren Kinder beim Bohren von Löchern in den Boden zur nachfolgenden Verankerung der senkrechten Holzstämme. Die Holzstämme bilden das Traggerüst für das Dach und die noch nicht erstellten Lehmwände.
Sister Pauline Lomwai renov  Sister Pauline Lomwai renov3
Wir freuen uns, dass unser Projekt auch in der Schweiz Beachtung findet. Der 17 jährige Johannes Berz aus der katholischen Gemeinde in Horw initierte im Januar 2014 die traditionelle Sternsinger-Aktion und überzeugte die Leitung seiner Gemeinde, den Erlös von 8.500 schweizer Franken unserem Projekt zur Verfügung zu stellen. Das folgende Bild ist ein Schnappschuss von dieser Aktion.
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Mit dieser großzügigen Spende konnten wir im Frühjahr 2014 für die ersten 10 Witwen und ihre Kinder die Hilfsmittel zur Verfügung stellen, mit denen sie ihre Lage entscheidend verbessern werden.
Es ist faszinierend, wie die Initiative eines engagierten schweizer Jugendlichen Menschen in einem anderen Kontinent hilft, ihre prekäre Lebenssituation zu verbessern.
Zur Umsetzung dieser Großspende hatte unser Partner Martin Komongiro einen Trupp von Männern rekrutiert, die am laufenden Band neue Häuser errichten. Sie erhalten pro aufgebautem Haus einen Lohn von 4000 KES, das entspricht 36 €. Sie erstellen dafür das Stabgerüst der Wände, erbringen die Zimmermannsarbeit des Dachgebälks, betonieren den Standplatz für den 5000 Liter Regenwassertank und installieren diesen. Die Familien selbst – auch die alleinstehenden Frauen – verputzen mit ihren größeren Kindern aus Naturmaterial die Wände, erstellen die Zäune für den finanzierten Gemüsegarten und bauen den Hühnerstall.
Aus dieser Phase stammen die beiden folgenden Bilder, die Familie Cheponyorio mit ihrer bisherigen Hütte mit leckendem Grasdach zeigen und vor ihrem neuen Haus, das sie noch verputzen müssen.
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Regelmäßig erhalten wir Mails von Martin, in denen er die Reaktion der Menschen beschreibt, wenn er ihnen den Bau eines dichten Hauses mit einem 5000 Liter Regenwassertank, Gemüsegarten und Hühnerstall ankündigt:
April 9th, 2014: Hi Uli,
yesterday I had a big meeting with the next beneficiaries. You cannot imagine, how excited they were, when their names were included in our list for the next house builds. A widow gave an overwhelming testimony, when she thanked with the words “Never in my life I imagined to own a tight sheet metal roof on my house, having my own drinking water and a garden. God bless the people of good will, who make this possible.“ She thanked god, sank down and shed tears for minutes. I could not calm her.
What is clear to me, that I have  to go extra miles to do a lot of coordination to make this big deal of improving the poorest families live get realized. With best regards to you and all the sponsors, Martin.
Seit Juli 2014 nimmt das Hausbauprogramm mächtig Fahrt auf: Monat für Monat erhalten wir Bilder aus Tamugh mit Witwen und armen Familien, die stolz vor ihrem neuen Haus mit dichtem Dach und Tank stehen. Dazu erhalten wir jeweils ein Kontrastbild mit der bisherigen Wohnsituation. So läßt sich die Transformation aus erschütternder Armut hin zu einer Erfüllung einfacher Grundbedürfnisse für uns direkt erleben.
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Bei unserer letzten Reise nach Tamugh im September 2017 besuchten wir 6 der Familien, denen wir mit unserem Projekt bisher helfen konnten. Sie persönlich zu treffen, ihre Lebensgeschichten zu hören, ihre Freude und Dankbarkeit zu spüren – das waren die emotional bewegendsten Eindrücke unserer Reise.
Belinda, Emily und Veronica Ngoleko verloren vor 9 Jahren ihre Mutter. Im vergangenen Frühjahr starb noch ihr Vater an Tuberkulose. Sie lebten mit ihm in der Lehmhütte ohne verfügbares Trinkwasser auf dem Grundstück (linkes Bild) . Rechts sehen wir sie mit dem neu gebauten Haus mit dichtem Dach, Regenrinnen und dem angeschlossenen 5000 Liter Regenwassertank für die Trinkwasserversorgung. Auch sie erhielten von uns das Material zur Anlage eines Gartens und zum Bau eines Hühnerstalls.
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Sie profitieren auch von unserem Bildungsprojekt. Durch ihre hervorragenden schulischen Leistungen hatten sie sich für den Besuch der Sekundarstufe 2 qualifiziert, der zum kenianischen Abitur führt. Da sie über keine Einnahmen verfügen, übernehmen wir für sie seit Januar 2014 die Schulgebühren, so dass sie in die Sekundarstufe 2 aufgenommen werden konnten. Wir verfolgen nun gespannt die nächsten 4 Jahre auf ihrem Weg zum Abitur.
Erfahren Sie auf dieser Seite weiter unten mehr über unser Bildungsprojekt.
Während unseres Aufenthaltes in Tamugh besuchten wir auch Frau Chepochkog Losiwareng. Ihr Mann erkrankte Anfang 2014 schwer an Malaria. Man versuchte ihn auf einem geliehenen Fahrrad in das 60km entfernte Distrikt Hospital von Ortum zu bringen. Dort kam er nicht mehr lebend an.
Mit unserem Projekt können wir wenigstens ihre materielle Not lindern, in dem sie nun mit ihren Kindern über ein dichtes Dach verfügt, mit dem sie Regenwasser zum Trinken und zur Bewirtschaftung eines eigenen Gemüsegartens sammelt.
Erleben Sie unseren Besuch bei mehreren Familien in der Filmreportage über unsere vierte Reise nach Tamugh unter “Videos“ auf dieser Homepage.
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In diesem Programm haben wir noch einen großen Finanzierungsbedarf.

Die Herausforderung:
105 weitere Familien befinden sich noch in einer prekären Situation ohne dichtes Dach auf ihrer Hütte, ohne Möglichkeit Regenwasser zum Trinken und für die Körperhyghiene zu sammeln und einen Garten zu bewässern und ohne Toilette.
Schritt um Schritt wollen wir mit zufließenden Spenden und eigenen Ersparnissen diesen Familien in der oben dargestellten Weise helfen, sich aus ihrer prekären Lebenssituation zu befreien.
Pro Familie benötigen wir 980 € (Blechdach, Dachunterkonstruktion, 5000 Liter Tank, Gartenmaterial, Hühnerstall, Kleinmaterial). Die Holzpfähle und den Lehm für die Wände stellt die Natur kostenlos zur Verfügung.
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