Prolog

Nahezu täglich erreichen uns in den Nachrichten Bilder von Flüchtlingsdramen und Armut in der Welt. Menschen verlassen ihre Heimat auf der Flucht vor Unterentwicklung und gehen große Risiken auf der Suche nach einer besseren Zukunft ein.

Viele in unserer Gesellschaft fragen sich, ob diese Entwicklung schicksalhaft ist? Sind wir nur auf die Rolle des passiven Zuschauers festgelegt? Oder können wir unsere Fähigkeiten und Mittel nutzen, um über Grenzen hinweg zu helfen?
   
 
Das Partnerschaftsprojekt aus Rüsselsheim zeigt, wie mit finanzieller Hilfe aus unserer Region effektive Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in Ostafrika geleistet werden kann. Sie leben in prekärer Armut im Grenzgebirge zwischen Kenia und Uganda, in 1600 bis 2200m Höhe fast genau auf dem Äquator. Das Zielgebiet liegt im unterentwickelten West Pokot County im Westen Kenias an der Grenze zum Nachbarland Uganda. 
Das Projekt wurde 2010 von Uta und Ulrich Rein aus Rüsselsheim gemeinsam mit unserem Freund Klaus Buchholz aus Raunheim gegründet. Wir begannen unsere Aktivitäten in Tamugh, einer kleinen christlichen Gemeinde mit 4000 Einwohnern und 9 Schulen mit 1500 Kindern.
Das 450km² große Zielgebiet unseres Projektes umfasst jedoch nicht nur Tamugh, sondern auch die Sook Community mit ihren 26.000 Einwohnern. Tamugh ist eine der größeren Siedlungen innerhalb von Sook.
Das Dorf entstand vor 40 Jahren, als dem vormals nomadisierend lebenden Stamm der komplette Viehbestand durch eine Seuche starb. Die Menschen waren mittellos und erhielten von der Provinzverwaltung das Angebot, in einem Gebiet sesshaft zu werden, auf das bisher niemand Anspruch erhoben hatte, weil es dort kaum oberflächlich zugängliches Wasser gibt.

Sie bauten sich Lehmhäuser und begannen Mais und Bohnen anzupflanzen. Doch Regenwasser zum Trinken und Wässern steht nur während der Regenzeit zur Verfügung. Wenn der Regen wie in den letzten Jahren ausbleibt, verdorrt die Aussaat.

Während der Trockenzeit gruben die Frauen das ausgetrocknete Flussbett auf, bis sich sandiges Sickerwasser sammelte, das sie in Kanistern über zum Teil weite Strecken nach Hause trugen. Doch das Flussbett wird auch von Tieren zur Wasseraufnahme aufgesucht. Durch ihre Hinterlassenschaften ist das Sickerwasser oft mit Keimen belastet, wodurch es regelmäßig zu Typhusinfektionen mit teils tödlichem Ausgang kam. Das Wort “Zumutbarkeit“ existiert in der Stammessprache Pokot nicht.

Der Boden ist fruchtbar, aber frühere Versuche zum Anbau von Gemüse scheiterten, da kein Geld zum Kauf von Schutzzäunen vorhanden war. Auskeimendes Gemüse wurde immer wieder von den Tieren weggefressen.

Es gab in Tamugh bis 2021 keine Elektrizität. Doch auch danach hatte bis heute niemand das Geld, um sich an die neue Leitung anschließen zu lassen. Ab 19:00 Uhr herrscht hier nach Einbruch der Nacht nahezu völlige Dunkelheit.
Die einzigen vorhandenen Fahrzeuge sind kleine Motorräder, mit denen über eine 40km lange Piste die Verbindungsstraße in die Bezirkshauptstadt Kapenguria erreicht werden kann. Das Motorrad unseres lokalen Projektpartners Martin Komongiro dient auch als Transportmittel für Typhus- und Malariakranke zum 70km entfernten Krankenhaus. Die nächste Stadt ist 8 Stunden Fußweg entfernt. Die Aufnahme einer bezahlten Arbeit ist für die Menschen in Tamugh praktisch nicht möglich.Afrikahilfe Tamugh
Ein Dorfältester erkennt die Bedeutung von Bildung, um langfristig die Lebensumstände für Alle zu verbessern. Die Dorfgemeinschaft sammelt Geld, damit sein Sohn Martin Komongiro in 60 km Entfernung die weiterführende Schule besuchen kann. Darauf aufbauend besucht er Psychologie- und Theologiekurse und absolviert eine Ausbildung zum Katechist. Hauptberuflich arbeitete er mehrere Jahre in der 11 Fahrstunden entfernten Hauptstadt Nairobi und betreute in einem Gefängnis Schwerstkriminelle. In Nairobi sieht er, wie viele Armutsflüchtlinge aus dem Land in den Slums der Millionenstadt verelenden. Dieses Schicksal will er den jungen Menschen seines Dorfes ersparen.

Mit seinem Bildungsniveau könnte er selbst in einer kenianischen Stadt ein besseres Leben führen, doch er kehrt nach Tamugh zurück, um sein Wissen und Können für die Entwicklung des Dorfes einzusetzen.Afrikahilfe Tamugh
Mit seiner Frau Anne nimmt er 7 Halbwaisenkinder in seiner Familie auf. Gemeinsam mit den Bewohnern gründet er ein Selbsthilfekomitee, das die elementarsten Schritte zur Verbesserung ihrer Lage in einem Plan beschreibt. Die Vision ist geboren, doch für sauberes Trinkwasser und zur Anlage von Gärten fehlt das Geld.

Erfahren Sie auf den nächsten Seiten mehr über die schwierige Lebenssituation der Einwohner im Grenzgebirge zwischen Kenia und Uganda und entdecken Sie, wie wir seit 2010 mit bisher 734.000 € geholfen haben, für mehr als 20.000 in prekärer Armut lebende Menschen ‘‘kleine und große Berge zu versetzen‘‘.



Unser aktueller Spendenaufruf:
In den letzten beiden Jahren haben wir 7 Schulen im Zielgebiet unseres Projektes mit Hocheffizienz-Öfen ausgestattet: 

Die Öfen werden in einer Werkstatt in West Kenia hergestellt und kosten umgerechnet 1.300 €. Sie ersetzen offene Holzfeuer, die enorme Mengen Holz verschlingen und die Köchinnen und Kinder mit beißendem Rauch belasten. Nach Analyse der WHO sterben in Afrika mehr Menschen durch die Rauchgase der offenen Holzfeuer als an Malaria.
Alle weiteren 47 Schulen im Umfeld unseres Projektes bitten ebenfalls um die Ausstattung mit einem Hocheffizienz-Ofen um die offenen Holzfeuer abzuschaffen. Ihre Vorteile sind überzeugend:
< Vermeidung von Augen- und Lungenkrankheiten bei den Köchinnen und Kindern durch Vermeidung der Rauchexposition
< 65% Holzeinsparung schont die Umwelt durch bedeutend weniger Holzaustrag und Zerstörung der Trockensavanne
< Jeder Hocheffizienzofen spart jährlich den Ausstoß von mehr als 10 Tonnen CO2 Treibhausgas ein. Die Maßnahme ist mit dem “Goldstandard“-Zertifikat der UN ausgestattet. 
< Verbrühte Kinder durch umstürzende Töpfe mit kochendem Wasser auf den offenen Holzfeuern können nicht mehr vorkommen
< Wesentliche Reduzierung des täglichen Sammelaufwandes für die Mütter und Kinder bei immer länger werdenden Wegen. Die aktuelle Situation an den Schulen im Projektgebiet zeigt das folgende Bild:

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage unter dem Button “Berichte von unseren Projektreisen 2022“.
Wenn Sie uns finanziell helfen wollen, mehr dieser Öfen zum Schutz der Menschen, des Klimas und der Umwelt realisieren zu können, finden Sie auf der Homepage unter dem Button “So können Sie helfen …“ die Möglichkeit für Ihre Spende. Sie erhalten dafür eine steuerlich wirksame Spendenbescheinigung.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.

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